Im Supermarkt (Silvia, 62, Wien)

Heute steht einkaufen auf dem Plan. Das ist für mich immer einer der anstrengendsten Tage im Monat. Ich schnappe mir meine Einkaufsliste, meine Lesebrille und meinen Einkaufstrolley vom Verein Lebensmarie. So ein Trolley ist echt praktisch, da ich den Einkauf nicht in ein Sackerl geben und dann umständlich nach Hause und in den ersten Stock schleppen muss. Perfekt ausgestattet mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt.

Dort angekommen nehme ich ein Einkaufswagerl, hänge meinen Trolley am Wagen an und arbeite meine Liste ab. Die Preise sind alle so klein geschrieben, dass ich sie kaum mit meiner Brille lesen kann, außer natürlich es ist etwas im Supersonderangebot, dann sind die Preise riesig angeschrieben. Nachdem ich alle Sachen zusammengesucht habe, gehe ich zur Kassa und lege die Waren auf dem Band ab. Dann beginnt der ganz normale Wahnsinn. Der Kassierer zieht ein Produkt nach dem anderen in Windeseile über den Scanner, da kann ich nicht mithalten.

Zum Glück haben sich zwei jungen Damen dazu bereit erklärt mir dabei zu helfen, meinen Einkauf wieder ins Wagerl zurückzulegen, sonst hätten die anderen Leute in der Schlange wieder länger warten müssen und dann bekommt man immer so komische Blick zu geworfen. Als könne ich was dafür, dass der Kassierer seinen Rekord knacken möchte. Ich bedanke mich herzlich bei den zwei jungen Damen und schiebe meinen Einkaufswagen zu der Bank, hinter der Kassa und räume in aller Ruhe meinen Einkauf in den Trolley und mache mich auf den Weg nach Hause.

Da es für uns höchste Priorität hat, die Anonymität der Hilfsbedürftigen zu wahren, handelt es sich bei der abgebildeten Person NICHT um die Person, auf die der Text Bezug nimmt, sondern um ein Stockfoto. Die Abbildung soll lediglich als Symbolfoto dienen.